Es reicht seine Spuren im Neuschnee zu hinterlassen. Einen kräftigen (Co2-)Fußabdruck zu produzieren ist nicht notwendig. Denn die Angebote für öffentliche Anreise sind vorhanden, doch speziell die Bahnfahrt zum Wintersport könnte häufiger genutzt werden. Selbst wenn neue Ideen und finanzieller Einsatz zuletzt nur vereinzelt zu entdecken waren.

Neu in Salzburg ist seit 2025 das Guest Mobility Ticket. Mit diesem neuen Ticket haben alle Übernachtungsgäste die Möglichkeit, für die Dauer ihres Aufenthaltes sämtliche öffentlichen Verkehrsmittel im SalzburgerLand zu benützen. Inbegriffen sind der gesamte Stadtverkehr, der Regionalbusverkehr, alle S-Bahnen, Regionalzüge, Fernverkehrszüge und die Salzburg Verkehr Shuttles im Bundesland. Der Gast erhält das Ticket digital ins Wallet oder als PDF direkt beim Check-In oder Pre-Check-In in der Unterkunft. Das heißt, es kann auch bei der Anreise bereits ab den Landesgrenzen Salzburgs genutzt werden. Für das Angebot wurden die Aufenthaltsabgaben der Gäste um 0,50 Euro erhöht. In dieser Konsequenz gibt es aktuell kein vergleichbares Mobilitäts-Angebot.

Eine gewisse Vorreiterrolle muss man trotzdem dem Ländle zugestehen. Vorarlbergs Skigebiete sind nicht nur mit Bus und Bahn einfach und bequem erreichbar, auch finanziell profitieren die Wintersportler bei der Anreise mit den Öffis. Denn mit dem Öffi-Ticket bieten zahlreiche Skigebiete Ermäßigungen beim Kauf eines Tagestickets. Und für jene, die bereits ein Skiticket haben, wird in vielen Fällen der Skipass zum Ticket für Zug und Bus. Selbst an der Liftkassa zahlreicher Vorarlberger Skigebiete profitieren Menschen, die mit den Öffis angereist sind.

Zug zur Bahn. Insgesamt ist die Zahl der Bergbahnen, die unmittelbar neben einer großen Bahnstation liegen, überschaubar: Bad Gastein, St. Anton am Arlberg, Zell am See, Schladming, Mayrhofen, Semmering zählen zu den größeren Gebieten, in denen man vom Bahnhof zum Lift stapfen kann. Andere liegen an kleinen Bahnhaltestellen wie Kitzbühel- Hahnenkamm oder Annenheim Gerlitzen. Die meisten anderen Regionen bieten Transfers mit den Gratisbussen an. Neben den ÖBB können von Ostösterreich aus nun verstärkt Tagverbindungen der Westbahn genutzt werden, die am Weg bis nach Feldkirch die wichtigsten „Skiknotenpunkte“ passiert. Es gibt aber auch kleine, lokale Bahnen. Etwa die „Himmelstreppe“ für das Mariazeller Land oder die Zillertalbahn.
Die aufgrund infrastruktureller Mängel nicht gerade hoch gerühmte Deutsche Bahn hat mit „WinterRail“ einen Coup gelandet. Von den insgesamt rund 100 angebotenen Reisezielen liegt die Majorität in Österreich. Fast alle wichtigen Skigebiete von Vorarlberg, Tirol und Salzburg sind in diesen Paketen zu finden, aber auch Oberösterreich, Steiermark und Kärnten sind vertreten. Insgesamt hat sich gerade aus Deutschland die Bahnanreise zum Wintersport deutlich verbessert. Was WinterRail für Gäste aus Deutschland, ist „Im Nightjet zum Schnee“ für Skifans aus Ostösterreich. Railtours konzentriert sich mit diesen Kombitickets auf Verbindungen nach Tirol. In den Paketen sind neben der Bahnanreise im ÖBB Nightjet inklusive Sitzplatzreservierung ein Skipass für wahlweise drei bis sechs Tage enthalten. Hinzu kommen die Transfers zur und von der Unterkunft. Aufzahlung auf 4- oder 6-Bett-Abteil im Liegewagen sind natürlich möglich. Vorausgesetzt man ist in der Hauptreisezeit rechtzeitig dran.

Den Shuttle direkt ins Hotel bietet die Region Zell am See-Kaprun generell. Der Shuttle-Service von ÖBB 360° bringt Bahnreisende vom Bahnhof in eine der rund 600 Unterkünfte der Region. Buchbar sind die Shuttles bis 48 Stunden vor der gewünschten Fahrt, sowohl Online als auch am Fahrkartenschalter. Wobei es dieses Angebot auch im Gasteinertal gibt. Dort ist man auf die unterschiedlichen Möglichkeiten besonders stolz. So wird Carsharing mit aktuell sechs Elektro-Fahrzeugen an unterschiedlichen Stellen zu sehr günstigen Konditionen angeboten. Durch die im ganzen Land geltenden Guest Mobility Ticket besteht natürlich die Möglichkeit direkt von der Bahn in die Liftgondel zu wechseln. Ähnlich positiv auch die Entwicklung im Pillerseetal, wo ein Urlaub ohne Auto mittlerweile viel einfacher möglich ist, als man aufgrund der geografischen Situation annehmen würde. Vor Ort kann mit der Gästekarte das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs in Anspruch nehmen. Außerdem wird auch dort ein gratis Bahnhofshuttle bis zur Unterkunft und retour angeboten. Schon seit Jahrzehnten wird von den Bergbahnen und Regionen durch kostenlose Skibussysteme erreicht, dass man das Auto am Urlaubsziel bevorzugt in der Hotelgarage stehen lässt. Erfunden wurden die Gratis-Skibusse einst, um der Parkplatznot bei den Skiliften Herr zu werden. Finanziert werden sie meist in unterschiedlichen Anteilen von den Gemeinden, Tourismusorganisationen und Bergbahnen. Heute dienen sie vor allem der Verkehrsberuhigung – und sie ziehen immer größere Kreise. Wobei die 241 Kilometer Skibusnetz der Salzburger Sportwelt vermutlich den Rekordwert darstellen. Andererseits ist Kitzbühel überzeugt, selbst über „das größte Skibusnetz der Alpen“ zu verfügen. Eine andere Form alternativer, örtlicher Mobilität schafft Werfenweng. Die zu den „Alpine Pearls“ zählende, mehrfach ausgezeichnete Gemeinde bietet die SAMO-Card (für SAnfteMObilität).
Am Wildkogel dient bereits seit fünf Jahren der e-Liner als umweltfreundliches Verkehrsmittel. Mit demE-Liner werden die Skigäste vom Ende der Talabfahrt in Neukirchen „grün und leise“ wieder zurück zur Talstation der Wildkogelbahn transferiert.

E-Mobilität ist nicht nur durch den E-Liner und elektrisch betriebene Skibusse in anderen Regionen ein Thema. Für viele Reisende gilt es auch für die Versorgung mit E-Tankstellen vor Ort. Um wenigstens den E-Mobil-Anteil zu erhöhen setzt eine Fülle von Liftgesellschaften auf E-Tankstellen in den Liftgaragen. Zum Beispiel Ischgl, Pitztal, Obertauern oder Schladming. Inzwischen verfügen fast alle Hauptstationen von größeren Gondelbahnen in den Tälern über zahlreiche E-Tankstellen. Die vermutlich spektaulärste davon ist im Montafon zu finden. In der Garage der Valisera-Talstation St. Gallenkirch, zentrale Einstiegsstelle in die Silvretta Montafon, wurden gleich 50 Ladestationen eingebaut. Am Nassfeld sind es wie in den Regionen Gasteinertal und Kitzbühel rund 40, als Besonderheit kommt in Kärnten auch das e-Carsharingsystem FRED zum Einsatz.