ES REICHT SEINE SPUREN IM NEUSCHNEE zu hinterlassen. Einen kräftigen (CO2-)Fußabdruck zu produzieren ist nicht notwendig. Denn die Angebote für öffentliche Anreisen sind vorhanden, speziell die Bahnfahrt zum Wintersport könnte häufiger genutzt werden. Selbst wenn neue Ideen und finanzieller Einsatz zuletzt kaum mehr zu entdecken waren. Eine gewisse Vorreiterrolle kann man dem Ländle zugestehen. Vorarlbergs Skigebiete sind mit Bus und Bahn einfach und bequem erreichbar. Auch finanziell profitieren die Wintersportler bei der Anreise mit den Öffis. Denn mit dem Öffi-Ticket bieten zahlreiche Skigebiete Ermäßigungen beim Kauf eines Tagestickets. Und für jene, die bereits ein Skiticket haben, wird in vielen Fällen der Skipass zum Ticket für Zug und Bus.

SELBST AN DER LIFTKASSA zahlreicher Vorarlberger Skigebiete profitieren Menschen, die mit den Öffis angereist sind. Mit dem gültigen Fahrschein (Einzelfahrt bis hin zum KlimaTicket) gibt es Ermäßigungen auf das Tagesticket von ca. 10 Prozent (Ski Arlberg). Im Bregenzerwald gibt es 3 Euro Ermäßigung je Ticket, im Skigebiet Bödele reicht die Vorlage des Bustickets für 2 Euro Nachlass auf die Tageskarte. Schließlich gibt es noch die Green Tickets von Silvretta Montafon und Brandnertal. Diese sowie Tageskarten von fast allen Skiregionen Vorarlbergs sind zugleich der Freifahrtschein für An- und Abreise aus dem gesamten Bundesland. Ähnlich auch das Angebot vom Salzburger Hochkönig. Skigäste aus dem ganzen Bundesland können hier kostenlos ins Skigebiet anreisen (Bus und Bahn).

ZUG ZUR BAHN. Insgesamt ist die Zahl der Bergbahnen, die unmittelbar neben einer großen Bahnstation liegen, überschaubar: Bad Gastein, St. Anton am Arlberg, Zell am See, Schladming, Mayrhofen, Semmering zählen zu den größeren Gebieten, in denen man vom Bahnhof zum Lift stapfen kann. Andere liegen an kleinen Bahnhaltestellen wie Kitzbühel-Hahnenkamm oder Annenheim Gerlitzen. Die meisten anderen Regionen bieten Transfers mit den Gratisbussen an. Neben den ÖBB können von Ostösterreich aus nun verstärkt Tagverbindungen der Westbahn genutzt werden, die am Weg bis nach Feldkirch die wichtigsten „Skiknotenpunkte“ passiert. Es gibt aber auch kleine, lokale Bahnen. Etwa die „Himmelstreppe” für das Mariazeller Land. Am intensivsten setzt aktuell das Salzburger Land auf die emissionsfreie Anreise in den Skiurlaub. Die aufgrund infrastruktureller Mängel nicht gerade hoch gerühmte Deutsche Bahn hat mit „WinterRail“ einen Coup gelandet. Von den insgesamt rund 100 angebotenen Reisezielen liegt die Majorität in Österreich. Fast alle wichtigen Skigebiete von Tirol und Salzburg sind in diesen Paketen zu finden, aber auch Oberösterreich, Steiermark und Kärnten sind vertreten. So wird der direkte ICE von Hamburg nach St. Anton am Arlberg gerne von Familien genutzt. Insgesamt hat sich gerade aus Deutschland die Bahnanreise zum Wintersport deutlich verbessert. Nicht zuletzt wegen der ÖBB-Nachtzüge.

IM NIGHTJET ZUM SCHNEE kommen österreichische Skifreaks. Was WinterRail für Gäste aus Deutschland, ist „Im Nightjet zum Schnee“ für Skifans aus Ostösterreich. Railtours konzentriert sich mit diesen Kombitickets auf Verbindungen nach Tirol. In den Paketen sind neben der Bahnanreise im ÖBB Nightjet inklusive Sitzplatzreservierung ein Skipass für wahlweise drei bis sechs Tage enthalten. Hinzu kommen die Transfers zur und von der Unterkunft. Aufzahlung auf 4- oder 6-Bett-Abteil im Liegewagen sind natürlich möglich. Vorausgesetzt man ist in der Hauptreisezeit rechtzeitig dran.

DEN SHUTTLE direkt ins Hotel bietet die Region Zell am See-Kaprun generell. Der Shuttle-Service von ÖBB360° bringt Bahnreisende vom Bahnhof Zell am See in eine der rund 600 Unterkünfte der Region. Ab diesen Winter mit Elektroautos. Buchbar sind die Shuttles bis 48 Stunden vor der gewünschten Fahrt, sowohl Online als auch am Fahrkartenschalter. Schon seit Jahrzehnten wird von den Bergbahnen und Regionen durch kostenlose Skibussysteme erreicht, dass man das Auto am Urlaubsziel bevorzugt in der Hotelgarage stehen lässt. Erfunden wurden die Gratis-Skibusse einst, um der immer stärkeren Parkplatznot bei den Skiliften Herr zu werden. Finanziert werden sie meist in unterschiedlichen Anteilen von den Gemeinden, Tourismusorganisationen und Bergbahnen. Heute dienen sie vor allem der Verkehrsberuhigung – und sie ziehen immer größere Kreise. Wobei die 241 Kilometer Skibusnetz der Salzburger Sportwelt vermutlich den Rekordwert darstellen. Andererseits ist Kitzbühel überzeugt, selbst über „das größte Skibusnetz der Alpen“ zu verfügen. Eine andere Form alternativer, örtlicher Mobilität schafft Werfenweng. Die zu den „Alpine Pearls“ zählende, mehrfach ausgezeichnete Gemeinde bietet die SAMO-Card (für SAnfteMObilität). Mit dem W³-Shuttle zum Nulltarif lässt man sich während der Betriebszeiten direkt zu den Bergbahnen bringen. Auch vom Bahnhof Bischofshofen. SnowSpace Salzburg bietet allen, die im Webshop ein Ticket kaufen die Gratisanreise aus dem gesamten Salzburger Land. Von der Bezeichnung her am originellsten ist sicher der „Streifzug”. Er gewährt bis 1. April täglich freie Fahrt mit den ÖBB zwischen Westendorf bzw. St. Johann in Tirol und Kitzbühel. Am Wildkogel hielt im Winter vor vier Jahren in Neukirchen am Großvenediger eine innovative Alternative Einzug: Erstmalig brachte der e-Liner die Skigäste vom Ende der Talabfahrt „grün und leise“ wieder zurück zur Talstation der Wildkogelbahn.

E-MOBILITÄT ist nicht nur durch den E-Liner und elektrisch betriebene Skibusse in anderen Regionen ein Thema. Für viele Reisende gilt es auch für die Versorgung mit E-Tankstellen vor Ort. Um wenigstens den E-Mobil-Anteil zu erhöhen setzen mehrere Liftgesellschaften auf E-Tankstellen in den Liftgaragen. Zum Beispiel Ischgl, Pitztal, Obertauern oder Hintertux. Inzwischen verfügen fast alle Hauptstationen von größeren Gondelbahnen in den Tälern über zahlreiche E-Tankstellen. Die vermutlich spektakulärste davon ist im Montafon zu finden. In der Garage der Valisera-Talstation St. Gallenkirch, zentrale Einstiegsstelle in die Silvretta Montafon, wurden gleich 50 Ladestationen eingebaut. Am Nassfeld sind es wie in den Regionen Gasteinertal und Kitzbühel rund 40, als Besonderheit kommt hier aber das e-Carsharingsystem FRED zum Einsatz. Ähnlich läuft seit vergangenem Winter im Gasteinertal die Partnerschaft mit BÄM Mobility GmbH. So schaffen die Gasteiner Bergbahnen Elektrocarsharing mit Fahrzeugen an 3 Orten.