Verwischen der Saisongrenzen in Richtung Ganzjahrestourismus soll auch Auswirkungen des zunehmenden Schneemangels im Winter lindern, so die Strategie der ÖW.

Urlaub in Österreich soll zu jeder Jahreszeit stark angesagt sein, nicht nur in der Hauptsaison im Sommer und im Winter. Ganzjahrestourismus ist das erklärte Ziel der Branche. „Wir haben heuer begonnen von der Saisonlogik wegzugehen, um die Nachfrage stabiler zu halten und die Gästeströme zu entzerren“, sagte die Chefin der Tourismusmarketing-Organisation Österreich Werbung (ÖW), Astrid Steharnig-Staudinger, jüngst auf der weltgrößten Reisemesse ITB in Berlin. „Die Nebensaisonen sind wichtiger denn je.„
Das gilt auch für den Wintertourismus: Die von der ÖW angestrebte Belebung der Nebensaisonen soll auch Folgen des zunehmenden Schneemangels angesichts des Klimawandels lindern, so die neue Staatssekretärin für Energie, Start-ups und Tourismus, Elisabeth Zehetner. Natürlich werde das Skifahren in niedrigeren Lagen künftig eine Herausforderung sein, erwartet Zehetner. Deshalb sei es gut, in Österreich in Richtung Ganzjahrestourismus zu gehen. „Über die höher gelegenen Gebiete mache ich mir aber keine Sorgen“, sagte die Staatssekretärin gleichzeitig, auch mit Blick auf die technischen Möglichkeiten betreffend künstlicher Beschneiung.
Die Anfang März stattgefundene internationale Tourismusmesse ITB ist der weltgrößten Branchentreff, bei dem sich Tausende Aussteller aus mehr als 40 Ländern als Reisedestination positionieren. Österreich war dort mit einem Stand der ÖW vertreten und Deutschland ist der wichtigste ausländische Herkunftsmarkt für den heimischen Tourismus. Österreich warb bei der ITB heuer als „innovatives, genussvolles und nachhaltiges Reiseland“ daher vor allem auch intensiv um deutsche Urlauberinnen und Urlauber, die von allen Gästen aus dem Ausland traditionell die meisten Nächtigungen in den heimischen Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen buchen.
Ein besonderer Fokus lag dabei auf den Themenbündeln Kulinarik und Innovation sowie Kunst und Kultur, aber auch Verkostungen und Workshops sollen den Besucherinnen und Besuchern Urlaub in Österreich schmackhaft machen. Der Messestand wurde heuer gegenüber dem Vorjahr von rund 750 Quadratmetern auf 900 Quadratmeter vergrößert und die Zahl der Tourismuspartner, die das Urlaubsland Österreich vorstellen, erhöhte sich von 64 auf 71.