Zell am See – Kaprun
Zell am See – Kaprun
Cool von Eis bis See
Rasch kann sich nach einer Auffahrt in höchste Gefilde die Attraktion der Region erschließen. Wer auf der Gipfelwelt 3000 des Kitzsteinhorns durchatmet, blickt – an nebelfreien Tagen – 2.300 Meter hinunter in das im Hochwinter oft nicht blaue, sondern zumindest teilweise zugefrorene Rund des Zeller Sees und die nebenliegende, am dichten Liftnetz erkennbare Schmittenhöhe. Dazwischen bleibt viel Raum, den unter anderem das Tauern Spa Kaprun, erkennbar am aufsteigenden Wasserdampf, füllt. Wie sich das Kitzsteinhorn selbst präsentiert, lesen Sie im Detail in unserem Kapitel „Gletscher“ nach. Aber wie man besonders attraktiv hinauf kommt sei hier schon mal verraten, denn es wurde knapp vor Corona ein zusätzlicher Weg geschaffen: Die 3K Kaprun-Kitzsteinhorn-Konnection. Mit der neuen Bahn wurden zwar keine neuen Pisten geschaffen, aber Kaprun direkt mit dem Kitzsteinhorn verbunden. Hinzu kommen das Naturerlebnis und neue Perspektiven beim Überschweben eines völlig naturbelassenen Tals in den zwei speziell gestalteten Explorer-Gondeln – und zeitweise auch mit kundiger Führung. Im Winter gibt es zum Finale eines Gletschertags vor allem noch die breite Maiskogel-Abfahrt bis ins Tal.
Der Maiskogel ist ohnehin bei stürmischem Wetter eine oft unterschätzte Alternative zum Kitz. Das kleine Kapruner Skigebiet ist nicht viel mehr als ein breiter, recht ebenmäßiger Hang, der seinen Bestzustand im untersten Abschnitt rechts erreicht, sofern nicht Slalomstangen zum Training rufen. Ohnehin ist es im Hochwinter häufig sinnvoll, eine Etage unter dem Glescher dem Pistenvergnügen zu huldigen. Unten im Tal nimmt sich beim Blick aus der 3000er-Vogelperspektive das mit Kleinstadtleben punktende Zell am See wie ein Puppenstädtchen aus. Zell und sein See, in trauter Eintracht mit dem verglichen zum markanten Kitzsteinhorn sanft und waldreichen Skigebiet der Schmittenhöhe, ist die sanfte Alternative. Wobei zwischen den Skigebieten ohnehin per Skibus gewechselt werden kann und die Liftpässe gelten. Ebenso wie dank der Alpin Card im benachbarten Skiverbund Saalbach.
Ski’n’Brunch nennt sich eine neue Idee für die Gäste der Schmitten. In dieser Variante der „First Line“ geht es an manchen Tagen ab sieben Uhr früh in Kleingruppen und sogar in Begleitung von Skilehrern hinauf. Tagsüber gibt es dann sogar fünf unterschiedliche Auffahrten auf die liebevoll „Schmitten“ genannte Schmittenhöhe ab Zell am See und Schüttdorf. Diese schmückt sich seit vergangenem Winter mit einem komplett neu gestalteten Gipfel-Panoramarestaurant. Mit der 10er-Gondel areitXpress geht es seit drei Wintern deutlich schneller von Schüttdorf aus hinauf. Der Trend zu den „kommunikativeren“ 10er-Gondeln setzt sich auch hier durch. Will kein Gespräch aufkommen, kann das W-Lan genutzt werden. Ist auf der Schmitten die Spitze, die eine Kuppe ist, erreicht, warten die kürzeren Abfahrten auf der „Rückseite“. Sie bieten die beste Chance auf Pulverschnee und kleine Tiefschnee-Varianten abseits der Piste. Vor allem zwischen Ketting- und Kapellenbahn sollte man auch Richtung Frühjahr hin noch fündig werden.
Der Sonnkogel ist eine eher unterschätzte Pistenalternative. Vom hinteren Parkplatz im Tal wählt man dafür nicht den TrassXpress oder Schmittenbahn, sondern rechts die Pendelbahn „Sonnenalm“. Der Bereich wird seiner Bezeichnung gerecht, was sich besonders an kalten Tagen positiv auswirkt, manchmal aber die Pistenbeschaffenheit beeinträchtigt. Der seit 1984 bestehende 3er-Sessellift wird ab diesen Winter durch eine Kombibahn ersetzt. Wobei im Winter nur die 6er-Sesseln mit Sitzheizung zum Einsatz kommen. Man muss also weiterhin nicht abschnallen.
Das Glemmtal ruft. Schon lange erfreut die zünftige Abfahrt bis zur halben Höhe ins Glemmtal. Seit vier Jahren ist auch die untere Sektion I nach Viehofen Realität. Der Bau des zellamseeXpress schafft so die attraktive Verbindung von der Schmittenhöhe in den Skicircus Saalbach. Die Talstation in Viehhofen mit großzügigen Parkplätzen erfreuen von Norden anreisende Tagesgäste. Mit dem neuen Abschnitt kamen 25 Kabinen hinzu, welche mit Sitzheizung und W-Lan ausgestattet sind. Und einige wurden wie schon in der oberen Sektion als Schmitten-Jukeboxx-Gondeln ausgestattet. Da geht’s mit dem via Smartphone programmierbaren, satten Sound der Discogondel beschwingt hinauf.
Andere Töne dringen aus der Hütte: „Es wird zu wenig gesungen, auf die innere Stimme gehört. Jodeln, ein Lockruf mit abschließendem Juchezer als emotionaler Seelenaufschrei.“ So beschreibt es Tom (37) der als Jodellehrer zur Jodelschule ruft. Danach geht’s, entsprechende Enthaltsamkeit beim Ölen der Stimme vorausgesetzt, noch zur abschließenden Abfahrt. Die direkte TrassXpress (14) ist mit bis zu 70 Prozent Gefälle das Härteste, was die Schmitten zu bieten hat. Vielleicht bevorzugen gerade deshalb bessere Skifahrer den TrasseXpress sogar zum Start auf die Schmittenhöhe. Die Abfahrt bleibt knackig, denn sonnig wird es in diesem Talschluss im Winter nur stundenweise.
Nach so eine Jodelintermezzo ist es ohnehin sinnvoll, sich einmal ausführlicher dem Städtchen Zell am See zu widmen. Hier kann man viel traditionelles Handwerk kennenlernen – und zum Shoppen nutzen. Ein gutes Beispiel ist Tobias Zant, bei dem man sich einem Fußball gleich ganz in Leder hüllen kann. Übrigens: Die lange Hirsch-Lederhose kommt auf weit über 1.000 Euro – und erfordert bis zur Fertigstellung Geduld. Natürlich findet man Hirsch auch kulinarisch – oder als erholsame Pistenalternative. Dafür bietet sich für einen Tag optimal Thumersbach am gegenüberliegenden Seeufer an. Insgesamt ein höchst empfehlendwerter Sidestep, wenn man im Rahmen einer Skiwoche mal einen Ruhetag einlegen will. In Thumersbach kann man einerseits selbst „raufhirschen“, denn am ehemaligen Skiberg Ronachkopf wird eine Piste extra für Skitourengeher und Schneeschuhwanderer mit eindrucksvollen Ausblicken auf den Zeller See und die Hohen Tauern hergerichtet. Die Strecke ist rund 2,5 km lang und überwindet bis zur Enzianhütte 500 Höhenmeter. Am besten, man verbindet die Tour vielleicht gleich mit einem Stopp bei der großen Wildfütterung (bis zu 200 Tiere!). Natur und Umwelt werden in der Region auch sonst großgeschrieben. Nicht nur beim ökologischen Pistenelement auf der Schmitten oder dem ersten E-Skibus in Kaprun.
Skigebiete: | Zell am See Schmittenhöhe, Kaprun Maiskogel-Kitzsteinhorn, (Alpin Card gültig inkl. Skicircus Saalbach-Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn) |
---|---|
Region: | Salzburg |
Kategorien: | Aktiv, Familienfreundlich, Sportlich |
Höhenlage: | Pisten von 760 bis 3.029 Meter Seehöhe |
Tagesticket: | Erwachsene:76,- € Jugendliche:57,- € Kinder:38,- € |
---|---|
6-Tage-Pass: | Erwachsene:405,- € Jugendliche:303,50 € Kinder:202,50 € |
Ermäßigungen: | Jugend Jg. 2006-2008, Kinder Jg. 2009-2018. Gratis miniAlpini Card bis Jg. 2019. JUNIOR EXPLORE CARD jeden Samstag nur Euro 15,- |
Pisten: | Gesamt:408 km Leicht:199 km Mittel:163 km Schwer:46 km |
---|---|
Die steilste Piste: | Trass-Abfahrt Schmittenhöhe 70 % Gefälle, Black Mamba Kitzsteinhorn 63 % |
Loipen: | Gesamt:214 km Classic:107 km Skating:107 km inkl. Nachtloipe, Gletscherloipe |
Tiefschnee: | 5 Freeride-Routen, 2 ausgewiesene Skitouren-Routen am Kitzsteinhorn. Tourenberg Ronachkopf in Thumersbach (550 hm). Tour „Maiskogelbahn" (970 hm). |
Lifte: | Anzahl:121 Lifte Kapazität:234.494 Personen pro Stunde |
Besonderheiten: | Night Slope Schmittenhöhe jeden DI/DO/FR von Dezember bis März bis 21.00 Uhr, 5 Snowparks, Eagle Line Funslope, Skimovie Run. Rodelbahn inkl. Rodelbus (dienstags), beleuchtet bis 22.00 Uhr. Maisi Flitzer. Ice Camp. Winterwochenprogramm mit Schaufütterung, Winter-Yoga, Fackelwanderungen, Eisstockschießen uvm., Kitzsteinhorn Explorer Tour im Winter: Natur- Erkundungstour mit Nationalpark Ranger. Ski’n’Brunch. |
Tourismusbüro Tel.: | +43 (0)65 42 / 770 |
---|---|
Tourismusbüro Webseite: | zellamsee-kaprun.com |