20 TAGE HAT EINE SAISON. So könnte man die Rechnung aufstellen, die für Saisonkarten gilt. Die meisten denken bei diesen Tickets an Einheimische, die ihren Hauslift, wann immer möglich, frequentieren. Kaum ein Urlauber kalkuliert wirklich, ob sich nicht eine Saisonkarte auch fürs eigene Skivergnügen rechnen würde. Das gilt nicht zuletzt bei größeren Familien, denn hier sind die Rabatte bei Saisonkarten oft großzügiger als bei Wochenpässen. Doch wer, außer Locals und Besitzern von Zweitwohnsitzen, will schon jeden Urlaub und/oder jedes Skiwochenende am gleichen Ort verbringen? Kein Argument, um Saisonkarten zu ignorieren!
GEÄNDERTE VERHÄLTNISSE sind aber diesen Winter bei den Saisonkarten der großflächigen Marketingverbünde zu sehen, deren Tickets in bis zu mehr als 100 Orten Pistenvergnügen für die komplette Saison ermöglichen. Bundesländergrenzen sind längst kein Kriterium mehr, selbst international sind manche der Gebiete verbunden. Aber die Zahl ist gesunken: Insgesamt nurmehr 25 regionsübergreifende Saisonkarten konnten wir in Österreich finden, einige gingen in großflächigeren Angeboten auf. Etwa die „Ybbstaler Alpen-Wintercard“ im neuen NÖ Bergerlebnispass, der zehn Wintersportgebiete Niederösterreichs kostengünstig inkludiert. Alle Eckpreise (ohne Vorverkaufsrabatt!) und wo sie gelten, ist den nachfolgenden Tabellen zu entnehmen.
FÜR EINE WOCHE in den Topgebieten gibt es eine volle Saison in Niederösterreich. Die amerikanischen Verhältnisse sind in Österreich – wie im gesamten Alpenraum – fern. In Vail kann sich ein EPIC-Saisonpass, der in über 40 Gebieten gültig ist, bereits nach vier Tagen rechnen. Weil die Tageskarte schon mal 300 Euro kosten kann. Deshalb ist er bei EPIC-Partner Ski Arlberg auch nur für maximal drei Tage gültig. Für Kitzbühel, Partner der 50 bei IKON versammelten Skigebiete, gilt gleiches für bis zu sieben Tage. Wer international unterwegs sein will, könnte einmal einen Blick in die globalen Angebote riskieren. Das US-System basiert darauf, dass in den Ski-Resorts alle Nebeneinkünfte (Essen, Skischule, Verleih, teilweise Apartments) beim Konzern verbleiben und so die Tickets nur einen kleinen Teil der Umsätze ausmachen. Außerdem sind Saisonpässe nur im langfristigen Vorverkauf besonders günstig.
VORVERKAUFSAKTIONEN reduzieren natürlich auch in Österreich die Preise spürbar. 20 Prozent Ermäßigung sind keine Seltenheit, oft werden mit dem Einkauf vor der Saison zusätzliche Zuckerln gewährt. In einigen Fällen sind es auch keine Saison- sondern Ganzjahrestickets, die auch im Sommer vielfältig genutzt werden können. Allen Vorverkaufsaktionen ist gemein, dass sie vor der Aufnahme des Liftbetriebs enden, das „Schneerisiko“ also jeder selbst tragen muss. An fantasievollen Rabatten herrscht bei den Saisonkarten ohnehin kein Mangel. Vom Opa-Enkerl-Pass bis zu Sondertarifen für Geschwister wird vor allem an die Familie gedacht. Und finanzschwache jüngere Erwachsene.
AUFFÄLLIGE NEUERUNGEN für diese Saison abseits von Niederösterreich gibt es vor allem in Oberösterreich. Kasberg stand mit einem Mal allein da, konnte aber nun zusammen mit den anderen oberösterreichischen Gebieten die „Snow & Fun Card“ wieder aufleben lassen. Denn das „Schröcksnadel“-Skigebiet Hochficht ist inzwischen ebenfalls schon Teil der mächtigen und kostspieligen Superskicard.