Sicherheit wird gross geschrieben. Das gilt nicht nur für die Wahl der Pisten und des Geländes. Die Sicherheit beginnt schon bei der Wahl der Ausrüstung.

Die Zeiten wehender Haarpracht und der lässig ins Haar gesteckten Strandbrille sind vorüber. Die Helmquote auf den Pisten nähert sich heutzutage den 99% an und Skibrillenverweigerer sind fast nur mehr in der Klasse 60 plus anzutreffen. Natürlich gibt es auch Multifunktions-Sonnenbrillen, doch diese sind nur dann sinnvoll, wenn sie unter den Helm passen. Skibrillen werden in einer farblichen und qualitativen Vielfalt angeboten, dass ihnen heute schon ein eigenes Buch gewidmet werden könnte. Allerdings wird trotzdem von Sportlern häufig zu wenig Wert auf sie gelegt.

Denn Helme und Protektoren zeigen Wirkung, wenn es schon gekracht hat, doch mit perfekter Sicht kann das Unglück im Vorfeld verhindert werden. Zum einen gilt das für den Zustand der Skibrillen. Oft sind sie zerkratzt – Soggle, ein bayerisches Startup, bietet dafür einen Microfaser-Schutz mit Gummizug und unendlich viele Designs an. Seit einiger Zeit auch für Helmvisiere. Und natürlich gibt es auch Brillengläser unterschiedlichster Qualität. Dass bei den Spitzenmodellen, für die schon einmal Hunderte Euro hingeblättert werden müssen, die Scheiben das wichtigste und teuerste sind, ist eine Tatsache. Man sollte übrigens beim Kauf darauf achten, dass zumindest zwei Scheiben mitgeliefert werden. Für viele Menschen beginnt das Handikap aber schon früher: Es geht um Einschränkungen der Sehfähigkeit. Einige sind noch mit Alltagsbrille und Haube auf der Piste unterwegs, doch spätestens bei Schneefall ist der Spaß vorbei.

anspruchsvolle All-Mountain-Skifahrerinnen und Skifahrer. Mit einem voll integriertem Visier mit breiter peripherer Sicht und optischer Klarheit in HD-Qualität und einer neuen Version des AMID-Aufprallschutzsystems mit weichem EPP Schaumstoff I © atomic.com
WEITERHIN TUN SICH BRILLENTRÄGER HART, ihre gewohnten Gläser unter die Skibrille zu quetschen. Welche anderen Möglichkeiten, als sich ausschließlich aufs Gefühl zu verlassen, stehen dem Dioptriensklaven nun also offen? Viele greifen zu optischen Linsen, durch die es keinerlei Einschränkungen im Sichtfeld und bei der Wahl einer Skibrille gibt. Doch nicht alle vertragen die Linsen. Deshalb gibt es seit Ewigkeiten Scheibeneinsätze für einfache Skibrillen, die so geformt sind, dass man darunter seine Bürobrille tragen kann. Diese werden zunehmend von „normalen“ Skibrillen ersetzt, die im Frame Aussparungen haben, in welche die Bügel für nicht allzu große, optische Brillen oder ausgesprochene Sportbrillen passen.

Das alleine garantiert aber noch keine perfekte Sicht. Eine Innovation der vergangenen Jahre sind Skibrillen, bei denen die Scheibe mit Magneten leicht aus- und eingesetzt werden kann. Da ist manchmal auch Platz für die Brille darunter. Angenehmer Nebeneffekt dieser Magnetsysteme: Man kann im Laufe des Skitags auch einfach von Sonnen- auf Nebelglas wechseln. Immer häufiger wird nicht nur für Nutzer optischer Brillen die Komplettlösung ins Spiel gebracht: Der Visierhelm. Garantie, dass die optische Brille darunter nicht anläuft, gibt es aber keine.

patentiertem Sphere Fit System mit BOA®, auf jeden Kopf. Das Windkanal-System kühlt über sieben Ausgänge I © sport-conrad.com
ZUM BESTMÖGLICHEN SCHUTZ ist es generell wichtig, dass der Helm wirklich exakt passt. Neben verschiedenen Helmgrößen ist hier eine Feinabstimmung erforderlich. Am einfachsten kann dies durch ein eingearbeitetes Kissen erreicht werden. Die meisten Spitzenanbieter haben dies heute integriert. Eine weitere Empfehlung ist, Helm und Skibrille derselben Marke zu nutzen. Stark gehen die Produzenten auf den Tourentrend ein. Denn wer beim Aufstieg schwitzt, braucht einfach einen leichteren, besser belüfteten Helm. Wobei es kein Geheimnis ist, dass bei den meisten Tourengehern beim Aufstieg ein leichterer Kopfschutz wie Haube oder Stirnband zum Einsatz kommt. Während der Kopfschutz spätestens seit dem tragischen Unfall von Michael Schumacher unbestritten ist, wird die Bedeutung vom Rückenschutz überwiegend ignoriert. Doch bei Freeridern und speziell der Jugend gehört der Protektor immer öfter zur Ausrüstung. Unterschieden wird in der Regel zwischen Hartschalen- und Softschalenprotektoren. Insgesamt fällt auf, dass sie vom punktuellen Schutz zum modischen Kleidungsstück mutieren.

sondern auch für Biker I © mkcmoto.com