In allen Wintersportregionen gibt es ein breit gestreutes Angebot für alle Urlauber und Sportler, die nicht eine Abfahrt nach der anderen absolvieren, sondern es lieber gemütlich haben wollen.

MIT CHARME UND GASTFREUNDLICHKEIT punktet Österreich gegenüber dem internationalen Mitbewerb. Das trifft vor allem auch auf den Winterurlaub zu, in dem Charme meist durch Urigkeit ersetzt, für so manches Empfinden sogar übertrieben wird. Geliebt wird österreichisches Flair, egal ob die Gastlichkeit mit feinem Charme oder kernig-alpiner Direktheit zelebriert wird. Deshalb gibt es in allen Wintersportregionen heute ein breit gestreutes Angebot für alle Urlauber und Sportler, die nicht eine Abfahrt nach der anderen absolvieren, sondern es lieber auch einmal gemütlich haben wollen. Also in Form von geselligem Beisammensein am Kachelofen oder dem nach wie vor beliebten, ausgelassen bzw. exzessiven „Après-Ski“, das nur während der Pandemie vorübergehend ausfiel. Die vielen Skihütten und -bars direkt neben der Piste sind verlockend wie eh und je – daran vorbeizufahren, ist für viele keine Option. Und nicht selten geht der Einkehrschwung bei manchen unmittelbar in das Relax-Programm des Abends über. Wozu auch Kultgetränke wie Jagatee, Glühwein oder -most, Wodka Feige, Flügerl oder das eine oder andere Bierchen gehören. Die Möglichkeiten, während eines Zwischenstopps den einen oder anderen Drink einzunehmen, einen Flirt zu beginnen oder sich einfach in toller Umgebung – beflügelt von der frischen Bergluft – eine schöne Zeit zu machen, sind es, die die Einkehr in einer der vielen Skihütten so besonders machen.

DIE VIELFALT des Angebots wird jedenfalls von Jahr zu Jahr immer größer: So setzen nicht nur Locations, die hochalpine Atmosphäre mit Luxuslifestyle kombinieren, mittlerweile verstärkt auf chillige Lounge Atmosphäre – so finden sich etwa im Hochzillertal, wo Kristallhütte und Wedelhütte höchst gediegene Hütteneinkehr mit entsprechend gehobener Kulinarik bieten. Oder auch die renovierte Hochalm des Hotel Marten in Saalbach. In Serfaus tauscht man in der Ski-Lounge auf 1.900 Meter Höhe erst einmal die schweren Skischuhe gegen kuschelige Filzpantoffeln, um auf gemütlichen Ledersofas, am offenen Kamin oder an einem begehrten Restaurantplatz eine Tasse Tee oder ein Glas Rotwein zu genießen. Und dieses Prinzip bleibt in unterschiedlichen Spielarten auch in Zeiten nach der Pandemie vom Arlberg über Ischgl bis in kleinere Skigebiete weiter angewandt.

Die Gamskogel Hütte am Katschberg wiederum hat seit zwei Saisonen gar einen dekorierten Haubenkoch in der Küche. Stefan Lastin, der schon im
Schlosshotel Velden und Fuschl sowie im Frierss Feines Haus ausgezeichnetes Fine Dinig auf Top-Niveau bot, zaubert jetzt im Skigebiet genau an der Kärntner-Salzburger Grenze auf 1.850 Metern Seehöhe. Die Hütte hat in der oberen Etage eine Lounge, in der unteren Etage wird auf Hüttencharme gesetzt – feine Gerichte aus regionalen Produkten gibt es aber auf beiden Ebenen – dies auch an speziellen Gourmet-Abenden, zu denen die Gäste nach Liftschluß mit dem Skidoo auf den Berg gebracht werden.

PARTY-LOCATIONS, in denen so richtig die Post abgeht, sind unverwüstlich – nicht nur ein jüngeres Publikum feiert gerne ohne Ende, sondern auch ältere Semester. Etwa im legendären Mooser Wirt in St. Anton am Arlberg, wo schon am Nachmittag, angeheizt von einem DJ, die Skifahrer und Snowboarder die sprichwörtliche Sau herauslassen. Ein ähnliches Kaliber ist die Lürzer Alm in Obertauern, wo das Après-Ski bisher ebenfalls am Nachmittag begann und bis in die frühen Morgenstunden dauerte. Noch größer und um einiges bodenständiger ist die Hohenhaus Tenne in Schladming, die größte Après-Ski-Hütte der Alpen: Auf fünf Stockwerken und über 3.000 Quadratmeter gibt es einen eigenen Veranstaltungssaal und einen separaten Fastfood-Bereich. Ganz speziell ist das zum Zürser Hotel Edelweiss gehörende urige Flexenhäusel, wo das legendäre Fondue-Essen regelmäßig in eine coole Party samt Discokugel und Feuershow übergehen und die Gäste auf den Tischen tanzen. Das Angebot insgesamt ist enorm – wenngleich vielleicht nicht immer so spektakulär wie bei den genannten Beispielen. Etwa die Zauberbar am Semmering, der futuristische Szenetreff Fire and Ice in Sölden, der Schneggarei in Lech, in der Ice Bar in Mayrhofen oder im Club Pascha in Ischgl, der mit einer Hütte nichts mehr gemein hat, sondern eine coole Diskothek ist.

IN DEN MEISTEN HÜTTEN geht es seit jeher ziemlich bodenständig zu; dort wird auf Geselligkeit statt Eleganz gesetzt, authentisches Natur- und Einheimischenerlebnis garantiert. Hütten wie die Bärenbadalm im Kitzbüheler Skigebiet bieten in professioneller Umsetzung Lounge- und Hüttencharakter, während die Gampe Thaya von Sölden den typischen Hüttencharakter bewahrt hat. Dennoch: Wenn man über der Nebel- und Baumgrenze ist, ist man laut traditioneller Bergregel ohnehin mit jedem per Du und auch in der behaglichen Atmosphäre einer Hüttenstube gibt es normalerweise keine Berührungsängste – das beliebte Zusammenrücken, wenn der Platz ein wenig eng werden sollte, um mit den Sitznachbarn ein paar Worte zu wechseln, ist gang und gäbe. Verbindendes ist die Freude am Wintersport und der Natur, die gute Laune nach einem entspannenden Tag auf der Piste und die Aussicht auf eine g‘schmackige Mahlzeit, denn viele Hütten warten mit hausgemachten Spezialitäten auf – seien es Schlutzkrapfen, Kasnudeln, regionale Würste, Strudel oder Mehlspeisen.

In der Edelweißhütte auf der Mariazeller Bürgeralpe sind es etwa die hausgemachten Grammelknödel mit Sauerkraut und der beliebte Grießauflauf mit Erdbeersauce, die zum Hüttenwirt „Pfanni“ locken. Im Bründlstadl am Hochkönig kommen die deftigen Kasnocken in traditionellen Riesenpfannen auf den Tisch. Im Schutzhaus Unterberg im gleichnamigen niederösterreichischen Skigebiet führen bayrische Weißwürste mit Laugenbrezeln und dazugehöriger Weißbier-Palette die Skifahrer und Tourengeher in Versuchung, auf der Schwaigerhütte am steirischen Stuhleck sind es die hausgemachten Mehlspeisen, Suppen und belegten Brote. Auf der Pöllinger-Hütte oder der HuabaHittn auf der Kärntner Gerlitzen wiederum locken Kärntner Kasnudeln, Kaiserschmarren oder eine Bretteljause zur Einkehr. Sowohl als Hütten- als auch gastronomisches Erlebnis erstaunt im Gebiet Maria Alm (Höchkönig) die Zachhofalm, die täglich auch vegane Gerichte serviert. Genussvolle Vibes sendet auch Ski amadé in der Ski- und Weingenusswoche aus, bei der sich die Hütten in kulinarische Bühnen unter dem Motto „Skifahren und österreichischer Wein“ verwandeln. Dazu kommen Events wie die „Volksmusikalische Skihüttenroas“ in Hütten in der Region Hochkönig, bei der mit echter Volksmusik und regionalen Köstlichkeiten verwöhnt wird. Zudem finden während der Ski- und Weingenusswoche auf den 28 Genusspartner-Hütten über 40 Veranstaltungen statt. Dazu gehören beispielsweise Weinverkostungen, bei denen edle Tropfen aus Österreich verkostet werden können und Live-Musik für stimmungsvolle Unterhaltung sorgt. Wie etwa in der Kogelalm in Wagrain, die bei einem Publikumsvoting zum „Best Ski amadé Genusspartner 2024“ gewählt wurde.

EINES GILT jedenfalls definitiv: Gemütlichkeit ist nach wie vor der Hauptwunsch, um während oder nach einem Wintersporttag in einer urigen Hütte zu chillen. Ein Erlebnis, das nach wie vor ein unverzichtbarer Teil eines perfekten Skitags bleiben wird. Das Angebot dafür ist quer durch Österreich groß und verlockend.