SICHER + LEICHT = TEUER. Dieser Satz umreisst das Paradoxon eines risikoarmen Tourentags. Denn was der Mensch bei einer „richtigen“ Skitour – ein rascher abendlicher Aufstieg mit der Stirnlampe auf der Piste unterliegt anderen Kriterien – im Gelände im Rucksack unterbringen soll, ist beachtlich: Airbag, Schaufel, Sonde, Wechselshirt, Wärmendes für die Abfahrt und nicht zuletzt Powerriegel sowie ausreichend Getränke. Für die Wasserzufuhr werden oft Kunststoffsäcke mit Schläuchen in den Rucksack eingebaut. Vielen ist das zu unhygienisch, gerade wer nicht zu reinem Wasser, sondern etwa Elektrolytgetränken greift befürchtet Schimmelbildung. Daher gibt es inzwischen Adapter, die auf genormte PET-Verschlüsse und Sigg-Flaschen passen. Oder man legt die Kunststoffsäcke über Nacht ins Tiefkühlfach. Jedenfalls muss vom Ski bis zum Rucksack und den darin enthaltenen Utensilien alles möglichst leicht gebaut sein. Denn wie kommt der Wintersportler auf Touren? In der Regel trotz Kälte schwitzend. Skitouren erleben im alpinen Raum seit einigen Jahren einen Boom, der seit den „liftarmen“ Coronajahren in der Bergwelt teilweise penetrante Dimensionen angenommen hat. Selbst bei gesperrten Liften waren die Parkplätze manchmal von Tourengehern ausgelastet. Nicht alle Neulinge waren optimal ausgerüstet. Wir wollen mit einem kleinen Überblick Besserung schaffen. Denn im wahrsten Sinne des Wortes lebenswichtig ist, in die entsprechende Sicherheits-Ausrüstung zu investieren. Nachfolgend finden Sie eine nur ganz kleine Auswahl an Tipps.
Während etwa Harscheisen nur für ausgesprochene Gipfelstürmer notwendig sind, sind andere Produkte für jeden Tourengeher essenziell. Am Beginn gilt die grundsätzliche Unterscheidung: Wer Höhenmeter möglichst schnell bewältigen will, wird aufs Gewicht schauen. Wem es in erster Linie um Powder-Genuss geht, wird alles der Sicherheit unterordnen, breitere Ski und für Abfahrten geeignetes Schuhwerk wählen.
Schuhe: Skibergsteiger, denen es darum geht, möglichst schnell nach oben zu stürmen, bevorzugen gänzlich anderes Material, als Powderfreaks. Nämlich leicht und sehr flexibel. Die abfahrtsorientierten Modelle mit Flex bis 130 laufen unter „Freeride“ oder bei Nordica als „Unlimited“. Dazwischen gibt es jede Menge Spielarten, etwa für Langstreckentouren („Backcountry“).
Bindung: Manche Bindungen wirken wie typische Alpinbindungen, die sich nur durch die für den Aufstieg lösbare Fersen unterscheiden. Filigran wirken die ultraleichten Pin-Bindungen, die entsprechende Schuhe erfordern. Sind aber bei Abfahrten erstaunlich stabil.
Stöcke: Viel Know-how wird inzwischen in die Stöcke investiert. Sie sollten leicht und zusammenschiebbar sein, müssen aber trotzdem im Gelände Belastung aushalten.
Kleidung: Leicht, wärmend, Zwiebelprinzip, wetterfest, der Schweiß soll nach außen abgegeben werden. Die berühmte eierlegende Wollmilchsau.
Felle: Beginnen bei rund 100 Euro. Nur mehr wenig echtes Fell (Mohair), überwiegend Mikrofaser. Meist auf den Belag geklebt oder zunehmend in Adhäsionstechnologie.
Lawinenverschütteten-Suchgeräte (LVS): Kriterien sind Gewicht, Akku-Laufzeit, Handling, Verständlichkeit.
Lawinenairbags verfügen über mehrere Technologien, Kartuschen werden aus Gewichtsgründen weniger, Gebläse häufiger. Noch jung ist das elektronische LITRIC System.
Sonde, Schaufel: In die Kategorie Kameradenschwein fällt, ein LVS mit sich zu führen, aber auf diese beiden Utensilien zur Rettung Verschütteter zu verzichten.
LED-Lampe für Nachtschwärmer.