Obertauern feierte 60 Jahre Dreharbeiten des Beatles-Films „Help“ mit einem symphonischen Jubiläumskonzert mit Monika Ballwein und der Philharmonie Salzburg als Höhepunkt – und freut sich über genug Schnee für den Rest der Saison.

Vor 60 Jahren, im März 1965, war Obertauern anders als heute ein nicht besonders bekannter Skiort – was sich aber schlagartig ändern sollte. Denn am 14. März 1965 fiel die erste Klappe für den Beatles-Film „Help“ und das machte den Ort auf der Salzburger Passhöhe weltweit bekannt. „Obertauern war plötzlich in aller Munde“, erinnert sich Herbert Lürzer (82), der damals erst am Anfang seiner Karriere als erfolgreicher Hotelier stand und bei den Dreharbeiten Paul McCartney auf Skiern doubelte – neben drei anderen Einheimischen, die die anderen Beatles auf Skiern mimten. „Es war eine super Zeit damals“, erinnerte sich Lürzer im Gespräch mit dem Ski Guide Austria, der so wie seine drei Kollegen auch Zeugen des einzigen Konzerts wurden, dass die Fab Four je in Österreich gespielt haben – und zwar in der Bar des Hotel Marietta, wo die Crew des Filmdrehs untergebracht war und am 18. März eine Geburtstagsparty feierte.

Den ganzen März 2025 über zelebrierte Obertauern als Reminiszenz an diese außergewöhnliche Zeit und das besondere Jubiläum eine Reihe von Events – unter anderem mit einer Ausstellung von Originalfotos, die der damals erst 19 Jahre junge österreichische Fotograf Christian Skrein damals von den Beatles – beginnend von ihrer Ankunft am Flughafen Salzburg bis zum Dreh im tief verschneiten Skiort – machte. Zusätzlich gab es Auftritte von Cover-Bands und am 28. März als Höhepunkt ein symphonisches Jubiläumskonzert mit Monika Ballwein und der Philharmonie Salzburg. Stimmwunder Ballwein und das Orchester unter der Leitung von Elisabeth Fuchs ließen vor einer grandiosen, winterlichen Open-Air-Kulisse die größten Hits der Beatles – von Elenor Rigby, über Get back, Something oder The long and winding Road bis zu Let it be und Yesterday wieder aufleben. Mehrere Hundert Gäste sowie Hoteliers und deren Familien aus dem Ort waren von den musikalischen Darbietungen zu Recht begeistert – darunter auch Ex-Mc Cartney-Double Herbert Lürzer, ÖHV-Präsident Walter Veit und Tourismus-Direktor Mario Siedler. Motto: Der Salzburger Skiort kann nicht nur Sport und Party, sondern auch Kultur.

Heute ziehen die Beatles in Obertauern noch immer, sagt Lürzer. „Viele Gäste buchen im Hotel Edelweiß ein Zimmer, in denen seinerzeit einer der Fab Four übernachtet hat.“ Die vier speziellen Zimmer (Nr. 214, 216, 218 und 219) sind auch mit dem Namen des jeweiligen Beatle, der dort übernachtet hat, gekennzeichnet – damit man das Zimmer seines Lieblings bekommen kann. Auch in der Gemeinde ist man sich der nachhaltigen touristischen Wirkung der Beatles bewußt: „Der Werbeeffekt der Help-Dreharbeiten war enorm. Das war eine Initialzündung für den Wintertourismus in Obertauern“, sagt Lukas Eisl, Marketingchef des Tourismusverbands. „Ab dem Zeitpunkt waren wir über Salzburg hinaus bekannt und jeder wußte, dass es hier auch im März einen tollen Schnee gibt.“ Beatles und Help seien ein USP, den andere Orte nicht haben: „Das ist ein besonderes Thema für die Gäste, das sich angesichts des nach wie vor großen Interesses auch in den Buchungen niederschlägt.“

Die Ausstellung der einzigartigen Fotos von Christian Skrein, die einen lebendigen und hautnahen Einblick in die Sixties vermitteln, kann übrigens noch bis 27. April 2025 bei freiem Eintritt im Gebäude des Tourismusverbandes Obertauern zu den regulären Öffnungszeiten besucht werden. So lange, wie man die Tauernrunde – der Teilbetrieb des Skigebiets geht noch bis 1. Mai – im besonders schneesicheren Skigebiet geniessen kann.
