WKO-Tourismusobmann Robert Seeber geht von einer weiterhin erfreulichen Wintersaison aus. Gäste sparen jedoch bei Nebenausgaben und wollen flexible Stornobedingungen.

Der heimische Tourismus brummt trotz Krise. „Die Lust Urlaub zu machen ist einfach da, das spüren wir aufgrund der Nachfrage unserer Kunden„, sagt der Tourismus-Obmann in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Robert Seeber, beim Neujahrsempfang. Die Buchungslage ist gut, doch die Gäste sind sparsamer geworden. „In gewissen Bereichen wird bei Nebenausgaben gespart, Urlauber sind angesichts der schwierigen Wirtschafts- und Konjunkturlage preissensibler geworden und wollen flexible Stornobedingungen.

Dass im Skiurlaub Sparsamkeit angesagt ist, zeigt auch eine aktuelle Onlineumfrage des Marketinstituts unter rund 1.000 Personen über 16 Jahre. 68 Prozent legen demnach hohen oder besonders hohen Wert auf die Stornobedingungen, 63 Prozent reisen in eine Region, wo die Preise vergleichsweise günstig sind, 61 Prozent wollen kurzfristiger entscheiden, ob und wohin sie auf Urlaub fahren, 56 Prozent wollen eher kürzer auf Urlaub fahren und weniger Tage vor Ort sein und 55 Prozent suchen ein günstigeres Quartier. Immerhin 38 Prozent fahren wegen der aktuellen Situation im Winter gar nicht auf Urlaub.

Und auch das Gästeverhalten hat sich geändert. 60 Prozent der Betriebe beobachten laut Umfrage, dass die Buchungen immer kurzfristiger werden, dass die Urlauberinnen und Urlauber weniger lang bleiben (59 Prozent), dass die Gäste preissensibler werden (56 Prozent) und dass die Ausstattung der Zimmer an Bedeutung gewinnt (52 Prozent).

Knapp zwei Drittel (64 Prozent) der Tourismusbetriebe blicken laut Umfrage insgesamt zuversichtlich auf den weiteren Verlauf der Saison, gut ein Fünftel (21 Prozent) ist pessimistisch. Die Branche geht von einem sehr guten Winter aus, ist aber weniger euphorisch als im Vorjahr. „Nur 14 Prozent glauben, dass die aktuelle Wintersaison besser wird als die vergangene 2023/24. 69 Prozent erwarten, dass sie ähnlich gut wird. Der Westen ist optimistischer als der Osten, und man ist eher in den ländlichen Regionen positiv gestimmt„, so Meinungsforscher David Pfarrhofer.