Der alljährlich von Ruefa, Teil der Verkehrsbüro Group, bei Marketagent in Auftrag gegebene Reisekompass zeigt (auch) eine Aufwärtsentwicklung bei Wintersport-Reisen.
Die gute Nachricht kommt gleich zu Jahresbeginn. Und diese lautet: Die Reiselust der Österreicher:innen bleibt auch für das Jahr 2025 ungebrochen. Denn laut dem „Ruefa Reisekompass 2025“ möchten 89% der Österreicher:innen in diesem Jahr verreisen. Egal ob in der Hauptsaison oder in den zunehmend attraktiven Vor- und Nebensaisonen – der Wunsch nach Sonne, Strand und Meer ist generationsübergreifend stark ausgeprägt.
Aber auch das Bedürfnis nach Sport, Erholung und Wellness ist enorm und dabei scheint die Temperatur kein einschränkender Faktor bei der Urlaubsplanung zu sein, denn ein Ski- bzw. Winterurlaub in heimatlichen Gefilden steht für 11 % der Österreicher:innen 2025 auf dem Programm.
Schwerpunkt der Analyse ist jedoch traditionell der Sommerurlaub, der für die Reisebürokette mit Veranstaltertätigkeit im Vordergrund steht. Und die Prognosen für ein starkes Reisejahr 2025 sind vielversprechend: 89% der Österreicher:innen planen auch dieses Jahr zu verreisen. Doch wohin soll die Reise gehen?
Laut dem Reisekompass zieht es 85% der Generation Z (Geburtsjahrgänge 1994-2010) ins europäische Ausland, 67% bleiben in Österreich und 37% bevorzugen ferne Urlaubsländer. Von den Millennials (1980-1993) bevorzugen 77% Destinationen in Europa, 67% Ziele in Österreich und 25% in der Ferne. 77% der Generation X (1965-1979) wollen Europa bereisen, 71% in Österreich urlauben, 19% zieht es weiter in die Ferne. 80% der Baby Boomer (1946-1964) bevorzugen einen Urlaub in Österreich, 77% verspüren Reiselust auf Europa und 16% auf ferne Länder. Die größten Österreich-Fans sind die Traditionalist:innen (1922 bis 1945): 86% machen Urlaub in Österreich, 73% in Europa und 17% in der Ferne. Insgesamt planen die Österreicher:innen 2025 im Schnitt 19 Tage Urlaub – aufgeteilt auf zumeist zwei Urlaube (30%), einen Urlaub (23%) bzw. drei Urlaube (21%). 12% bzw. 14% machen vier Mal bzw. öfter Urlaub. Der Haupturlaub soll im Schnitt 11 Tage dauern.
Und wieviel darf Urlaub kosten? Die geplanten durchschnittlichen Ausgaben pro Person für den Urlaub 2025 liegen bei Euro 2.073 – die Schwelle der geplanten Urlaubsausgaben von 2.000 Euro ist somit wie im Vorjahr weiterhin überschritten und verdeutlicht den Stellenwert von Reisen und Urlaub für die Österreicher:innen. Die Auswertung zeigt, dass den Älteren wesentlich mehr Geld fürs Urlauben zur Verfügung steht. Das Reisebudget steigt hier von Euro 1.818 pro Person in der Generation Z (1994 – 2010) bzw. Euro 1.758 bei den Millennials (1980-1993) bis auf Euro 3.390 in der Generation der Traditionalist:innen (1922 bis 1945). Die höchsten Urlaubsbudgets pro Person finden sich im Westen Österreichs: An der Spitze liegen die Tiroler:innen mit Euro 2.414, gefolgt von den Kärntner:innen mit Euro 2.366. Abgerundet werden die Top 3 von den Wiener:innen, die pro Person mit Euro 2.145 für inspirierende Urlaubstage kalkulieren.
Urlaubstrends 2025: Badeurlaube top, Wellness- und Erlebnisreisen im Trend
Sommer, Strand, Seligkeit! Der Badeurlaub bzw. Urlaub am Meer ist und bleibt die Nummer eins der beliebtesten Urlaubsarten der Österreicher:innen. 50% der Befragten planen 2025 zumindest einen Strandurlaub. Städtereisen (39%) und Wellnessurlaub bzw. Erholungsreisen (36%) folgen auf den Rängen zwei und drei, wobei der Wellnessurlaub mit +7% den größten Zuwachs unter allen Urlaubsarten im Vergleich zu 2024 erzielt. Frische Impulse liefern auch der sportliche Aktivurlaub (21%) und Erlebnisreisen/Rundreisen/Roadtrips (18%; +4 %). Urlaube in Adults-only-Resorts werden bereits von 11% der Befragten angepeilt (+3%). Ski- bzw. Winterurlaub steht für 11 % der Österreicher:innen 2025 auf dem Programm, ebenso planen 11% eine Kultur- und Studienreise.
Konkrete Reiseziele 2025
Während nur 29% der Österreicher:innen bei der Urlaubsplanung an die Schulferien gebunden sind, bleibt die Hauptreisezeit im Sommer, vor allem im Juli und August. Die Vor- und Nachsaison, vor allem der April und Juni, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Die beliebtesten Reiseziele im Inland sind erneut die Steiermark (33%), Kärnten (25%) und Salzburg (24%). In Europa steht Italien (35%) an erster Stelle, gefolgt von Kroatien (27%) und Deutschland (18%). Auch die Sehnsucht nach fernen Zielen bleibt ungebrochen: Hoch im Kurs stehen die vielseitigen USA (16%), gefolgt von Thailand (13%) und Japan (7%). Vietnam liegt mit +2% im Trend (4%). Auch die Vereinigten Arabischen Emirate (6%) und die Malediven (4%) bleiben gut nachgefragt. Und um an den jeweiligen Urlaubsort zu gelangen, wählen 55% die Anreise mit dem eigenen Auto, 43% Flugreisen, 15% die Anreise mit der Bahn, 7% reisen mit dem Bus, 3% mit dem Wohnmobil und 2% mit dem Mietauto.
Reisemotive und Trends
Welche Reisemotive und Trends finden die Österreicher:innen spannend und möchten sie gerne zukünftig in ihre Reiseplanung einbauen? Die Befragten begeistern sich insbesondere für Wellness (55%), Slow Tourism (27%) und Kulinarische Reisen (26%). Auch Abenteuerreisen (21%) und Nachhaltiger Tourismus (20%) finden Anklang, ebenso mobile Wohnformen (Wohnmobile, Tiny Houses, schwimmende Häuser; 19%) oder das vielseitige Angebot rund um Gesundheit und Spiritualität (17%). „Lernen mit Locals“ stößt auf Interesse (11%), „Workation“, das Arbeiten an attraktiven Reisezielen, hat noch Luft nach oben (6%), und der Social Media Lifestyle spielt (noch) eine kleine Rolle (4%).
Zu den größten Highlights beim Reisen zählen Naturerlebnisse wie der Besuch von Nationalparks oder das Beobachten von Wildtieren (34%), entspannte Strandtage (33%) und die Begegnung mit freundlichen Einheimischen (29%). Die größten „Hoppalas“ aus Sicht der Österreicher:innen sind überhöhte Preise für Tourist:innen (20%), schlechtes Wetter (15%) und überfüllte Attraktionen (14%). Der verstärkte Wunsch nach Individualität – die vermehrte Nachfrage nach personalisierten Erlebnissen und noch mehr Flexibilität – fließt immer stärker in die Reiseplanung mit ein: 54% der Befragten wünschen sich die Anpassung von Aktivitäten und Ausflügen an ihre persönlichen Interessen. 32% möchten das Reisetempo und die Aufenthaltsdauer an verschiedenen Orten flexibel gestalten, jeweils weitere 28% würden spontane Änderungen der Reiseroute oder anpassbare Verpflegungsoptionen sehr schätzen.
Nachhaltigkeitsaspekte, d.h. ökologische und soziale Verantwortung, sind den Österreicher:innen bei ihren Reisen wichtig – wenn auch die Zustimmungswerte im Vergleich zum Vorjahr leicht sinken. An erster Stelle stehen nach wie vor ein respektvoller Umgang mit dem Land und seinen Bewohner:innen (80%) sowie der Schutz lokaler Pflanzen und Tiere (69%). Auch die Förderung der regionalen Wirtschaft (54%), die soziale Verträglichkeit des Urlaubs (38%) und umweltfreundliche Unterkünfte (38%) liegen den Österreicher:innen am Herzen. Eine umweltfreundliche Anreise ist immerhin für 36% der Befragten relevant.