Top Ski 2022: Beim WorldSkitest dem Alleskönner auf der Spur

von Redaktion ‎ 29/11/2021
Ausrüstung
Top Ski 2022: Beim WorldSkitest dem Alleskönner auf der Spur

NICHTS IST SO WERTVOLL wie den Überblick zu gewinnen. Mit diesem Materialtest machen wir also unsere  Leserschaft somit schon mal zu Gewinnern. Damit es auch einen wirklich objektiven Eindruck zu vermitteln gibt, kamen über 100 Skifahrer und Skifahrerinnen am Mölltaler Gletscher zum World Skitest zusammen. Vielleicht mit noch größerer Begeisterung als in anderen Jahren, merkte man bei einigen doch schon ordentliche Entzugserscheinungen. Das galt natürlich weniger für die aktiven Skirennläufer, wie Conny Hütter, Elisa Mörzinger, Stefan Brennsteiner, Dominik  Raschner oder Christian Walder, schon eher für ehemalige wie Alexandra Meissnitzer, Fritz Strobl und Manfred Pranger. Aber das besondere an diesem Skitest ist ja, dass auch „echte“ Amateure, zu denen manche  Prominenz zählt, ihr Urteil abgeben. 

Dass der ursprünglich von Franz Klammer mit ins Leben gerufene WorldSkitest Ende Mai am Mölltaler Gletscher durchgeführt wurde klingt zwar ungewöhnlich, aber in Corona-Zeiten war von den Organisatoren eine gehörige Portion Flexibilität gefordert. Dafür war das Wetter aber die längste Zeit optimal, die Pisten zumindest in den Morgenstunden durchaus auf der ansprechenden Seite. Perfekt präparierte Pisten – und dazu gab es am ersten Tag sogar ordentlich Neuschnee für die Freerider. An vier Tagen wurden parallel insgesamt sieben Alpin-, zwei Freeride- und drei Tourenkategorien getestet und sogar der Jugend-Skitest konnte mit den Schülern der SKI MS Feistritz/Drau  durchgeführt werden. Nun steht also der nächste Winter vor der Tür und es gilt aus dem umfangreichen Ski-Angebot das richtige Modell herauszufiltern. Neben diesem ausführlichen Testbericht bietet der WorldSkitest SkiSelektor online auf www.worldskitest.com eine Hilfestellung. Die Ergebnisse der Tester werden in den WorldSkitest Selektor eingearbeitet, dieser vergleicht das eigene Profil, die Fahreigenschaften, die Vorlieben und das Können mit den eingegebenen Referenztestern. 

DEN BESTEN ÜBERBLICK erhalten Sie aber hier, wo wir Ihnen die neuesten Modelle der führenden Marken im Detail präsentieren: Von den Radien über die zu erwartenden Fahreigenschaften bis hin zum empfohlenen Listenpreis ist alles auf einen Blick erkennbar. Denn es ist nicht alles eins, was Jahr für Jahr unter fantasievoll wechselnden Bezeichnungen den Weg in die Shops und in den Verleih findet. Die Bewertung der Optik erfolgt bei den sonst zur  Wahrung der Neutralität schwarz verklebten Ski in einer eigenen „Snowstyle“-Wertung. Wie traditionell beim WorldSki test haben wir die Modelle in entsprechende Kategorien aufgeteilt:

• Jugend Race
• Ladies High Performance
• Ladies Allround
• Men High Performance
• Men Allround
• Race SG
• AllMountain
• Open Space
• Freeride (unter und über 100mm)
• Touren (Damen-, Herren bis und über 85 mm)

Seit sich Österreichs kultigste Gleitgeräte zu kurvenfreudigen Carvern wurden, fehlen bei den Pistenskiern auffällige Novitäten. Trotzdem beweist der 2022er-Jahrgang einmal mehr: Von Stillstand keine Spur. Das wäre gerade in diesem Metier auch fatal. Neuerungen spielen sich in erster Linie im Innenleben ab – oder in den Grafik-Studios der Oberflächendesigner. Wie Österreichs Marktgrößen Atomic und Fischer durchaus zugestehen: Ein Drittel der Produkte werden für die Saison komplett neu entwickelt, aber ein weiteres Drittel ändert nur den oberflächlichen Auftritt. 

WOFÜR STEHEN DIE EINZELNEN KATEGORIEN?
• ALLROUND: Einfachere Modelle, für Freizeitskifahrer, die möglichst problemlos die Pisten bewältigen wollen und sich beim Tempo nicht am Limit bewegen.

• ALLMOUNTAIN: Ist das Allround-Modell für bessere Fahrer. Solche, die sich gerne auch mal von der Piste wegbewegen. Ob harter Kunstschnee oder zu weicher, zerfurchter Tiefschnee, die Freude am Skilauf soll nie verloren gehen. 

• RACE: Das sind die rennsportlich auftretenden Geräte, die nicht immer leicht in den Griff zu bekommen sind.Gelingt‘s, geht die Post ab. 

• FREERIDE: Zusätzlich gibt es die speziell für Ausflüge in den Tiefschnee gebauten Bretteln. Diese haben wir – so wie auch die meisten Skifirmen – wegen des stark wachsenden Angebots in zwei Kategorien unterteilt: In Modelle bis 10cm Breite unter der Bindung – und solche darüber. Die weniger breiten sind meist auch auf harten Pisten noch gut fahrbar, bei den „Fassdauben“, die im Powder pefekt aufschwimmen, müssen aber auf der Piste große Abstriche gemacht werden. 
• TOURENSKI:  Gerade in Zeiten, wo „Abstand“ gepredigt wird, werden Skitouren auf einsame Gipfel für neue Bevölkerungskreise immer interessanter. Deshalb stellen wird nach der erfolgreichen Premiere des WorldSkitest Tourenski-Test im Vorwinter auch diesmal die wichtigsten neuen Tourenski-Modelle vor. Dabei unterscheiden wir drei Kategorien: Spezielle Damenmodelle mit 82 - 88 mm Mittelbreite und Gewicht bis max. 2.600 Gramm (ohne Bindung). Sowie die Modelle T 1: 85 - 90 mm Mittelbreite, Gewicht bis max. 2.800 Gramm ohne Bindung. Und T2 mit 92 - 99 mm Mittelbreite, die etwas schwerer und eher abfahrtsorientiert sind. 

Jugend
Die Racer für den Ski-Nachwuchs
DIE TECHNOLOGIEN UND DER AUFBAU der Jugend-Modelle unterscheidet sich kaum von jenen der Erwachsenen. In diesen Modellen stecken schon technische Features aus dem Weltcup. Es sind keine Anfängermodelle! Um diese Skier, die 12 begeisterte „Jungracer“ aus der Neuen Mittelschule Feistritz erprobten, optimal zu beherrschen, braucht es definitiv skifahrerisches Können, Kraft und Ausdauer. Die Modelle finden Sie in Bild 2.

Allround Damen
Komfort entscheidet
WENN FRAU einfach Spaß am Skifahren haben will, dann ist sie bei diesen preiswerten Komfort-Modellen bestens aufgehoben. Diese Modelle sind sehr leicht und zehren nicht unnötig an den Kraftreserven der Fahrerinnen. Auch für Anfänger eine optimale Wahl. Zwei Modelle wurden sogar als „ausgezeichnet“ bewertet. Die Modelle finden Sie in Bild 3.

Allround Herren
Oft unterschätzte Alleskönner
DIE ALLROUND MODELLE eignen sich perfekt für lange Skitage, ohne danach schwere Beine zu haben. Hier stehen der Genuss und der Komfort definitiv im Vordergrund. Die Geräte sind nur sehr leicht an Gewicht, sie sind auch leicht zu drehen, bequem zu carven und meist laufruhig. Nicht zuletzt sind es die passenden Ski für Anfänger und Gelegenheitsfahrer. Die Modelle finden Sie in Bild 4.

High Performance für Damen
Sportlich genussvoll
GEPFLEGTE PERFORMANCE ist mit diesen technisch sehr hochwertigen Skiern sicher. Sie garantieren sportliches Carving-Vergnügen auf der Piste. Wie die Rennläuferinnen unter den Testerinnen bestätigten, sind die Ski sehr agil, ausgewogen und leicht zu drehen – aber nicht so aggressiv und kräftezehrend wie ein GS-Rennski. Die Modelle finden Sie in Bild 5.

High Performance für Herren
Perfekter Fahrspaß
DIE PERFEKTE ALTERNATIVE zu Rennskiern stellen diese Skier dar. Sie vereinen wie keine andere Kategorie Perfektion mit Genuss. Anders als bei aggressiven GS- & SL-Racern kommt man mit den High Performance Modellen der 1.000-Euro-Kategorie auch durch einen langen Skitag, bei dem sie ihre Stärken vor allem auf präparierten Pisten gekonnt ausspielen. Die Modelle finden Sie in Bild 6.

AllMountain
Für die Piste und darüber hinaus
DIE BREITERE VARIANTE unter den Allround-Modellen für den rasanten Wechsel von der Piste in den zerfahrenen Tiefschnee, hinüber aufs Eis und vielleicht eine kurze Powder-Sequenz. Diese vielseitigen und sehr hochwertig gebauten Modelle eignen sich sowohl für Pistenflitzer als auch für Abenteurer und vereinen alles, was man auf und abseits der Piste von einem Ski erwartet. Unter der Bindung haben sich die Modelle nun auf Breiten zwischen 80 und 84mm eingependelt. Dank ihrer Flexibilität eignen sie sich perfekt für Ausflüge ins Gelände und durch ihre Sportlichkeit sind sie auf der Piste meist ebenso ein Genuss. Diese Alleskönner eignen sich für alle Skifahrtypen und Leistungsstufen – abgesehen von Anfängern. Die Modelle finden Sie in Bild 7 und 8.

Race GS
Heiße Geräte im Riesenslalom-Sidecut
DIE KÖNIGSKLASSE für die harten Typen. Wer liebt es nicht, schnelle, lange Schwünge in den Schnee zu ziehen und – kurz – das Gefühl von Rennsport aufkommen zu lassen. Die auf höhere Geschwindigkeit ausgelegten Modelle bestechen mit ihrer Stabilität und Laufruhe und lassen dabei das so wichtige Sicherheitsgefühl nicht außer Acht. Überdies sind die Race GS technisch und optisch meist sehr nah an den Weltcupmodellen und vollgepackt mit neuester Technologie und den besten Materialien. Natürlich eignen sich diese Racer perfekt für Renneinsätze. Alle waren sich einig, dass es in dieser Kategorie nur Top-Modelle gibt und vergaben gleich viermal die Bewertung „Ausgezeichnet“. Aber Achtung! Diese Rennmodelle setzen ein hohes Maß an Können und Kondition voraus und verlangen den Fahrern einiges an Kraft ab. Für Anfänger und wenig geübte Skifahrer eignen sich diese Modelle nicht. Die Modelle finden Sie in Bild 9 und 10.

Open Space
Cool, exklusiv und insgesamt außergewöhnlicher
UNTER DIESER DEVISE wird die Kategorie „OpenSpace“ zusammengefasst. Ausgewählte Raritäten – vom HighTech-Rennski bis hin zur ultrabreiten Tiefschneelatte – werden frei von Kategorienvorgaben getestet. Diese Skier sind definitiv nicht in jedem Sportgeschäft zu finden. Das Augenmerk liegt vor allem auf Individualität, Innovation, Exklusivität und außergewöhnlichem Skispaß. Die Skier zeigen dabei ihre Schönheit in voller Pracht, sprich, sie werden nicht schwarz abgedeckt. Es kommt auch zu keiner den anderen Kategorien vergleichbaren Benotung, zu  unterschiedlich sind diese Modelle.Es werden genauestens die jeweiligen Qualitäten gecheckt, anschließend Empfehlungen abgegeben und mit den Herstellerangaben verglichen. Wie manch andere legte ihr Ski Guide-Tester für die Leserinnen und Leser – und für sich – eine Sonderschicht ein, um möglichst viele der Modelle selbst zu erproben.  Die Modelle finden Sie in Bild 11 und 12.

Freeride unter 100 mm
Allrounder mit Off-Piste-Schwerpunkt
TIEFSCHNEE-FREAKS träumen von perfekten Pulverhängen und traumhaftem Sonnenschein, aber die Realität hält da nicht immer mit. Deshalb benötigt man manchmal Freeride-Bretteln, die einen Hauch von Kompromiss bieten, um selbst bei schwierigeren Verhältnissen seinen Spaß zu haben. Da kommen diese Modelle mit eine Mittelbreite von 90-100 Millimetern gerade recht. Die Modelle finden Sie in Bild 13.

Freeride über 100 mm
Für Powder-Freaks
WENN DER PULVER
weit über die Knie reicht, sollte man sich mit einem der hier dargestellten Modelle versorgt haben. Die Breite unter der Bindung liegt im Schnitt bei bis zu 11,5 Zentimetern. Damit sind es ausgesprochene Geländespezialisten, die dort auch bei höheren Geschwindigkeiten stabil funktionieren. Sie wurden als einzige Kategorie auch ausschließlich im Gelände getestet. Die Modelle finden Sie in Bild 14.

Tourenski: Leicht für den Aufstieg, breit für die Abfahrt

WELCHER TOURENSKI erfüllt die Erfordernisse am besten? Diese Frage stellt sich für alle, die bevorzugt intensive Naturerlebnisse fernab der Pisten suchen und denen der sportliche Aufstieg ebenso wichtig ist, wie die beschwingte Abfahrt.
GLEICH IN DREI KATEGORIEN stellen wir einige der Tourenski für den Winter 2021/22 vor: Damen, Herren Tourenski mit einer Mittelbreite von 80 bis 85 mm, die meist nur wenig mehr als 2 kg auf die Waage bringen (Herren 1) und Modelle mit Breiten von 88 bis 95 mm (Herren 2). Natürlich montieren viele Freaks Tourenbindungen auch auf wesentlich breitere Ski, doch fokussieren diese stark auf das Powdererlebnis. Dafür geeignete Modelle sind auf den beiden vorhergehenden Seiten zu finden. Wir haben die drei Kategorien zusammengefasst, wobei als Besonderheit bei den Tourenski auch das Gewicht angegeben wird. 

Herren 1: Durch die extrem leichte Bauweise all dieser Modelle, wird auch der Aufstieg zum Vergnügen. Dank der neuen Technologien im Skibau, büßen diese Modelle aber kaum an Downhill-Performance ein. Ein angenehmer Aufstieg ist wichtig, aber man will ja auch noch bei der Abfahrt Spaß haben. 

Herren 2: Hier kommen die Modelle dieser Kategorie ins Spiel. Mit einer Mittelbreite von 88 bis 95 mm haben diese Ski eine ähnliche Form wie die klassischen Allroundmodelle. Was sie aber von den Allroundern abhebt, ist das niedrigere Gewicht als bei Alpinskiern. Wenn man auf der Suche nach einem ausgeglichenen Tourenski für das Gelände ist, wird man in dieser Kategorie definitiv fündig.

Damen: Fasst alle Modelle mit einer Mittelbreite von 82 bis 88 mm bei einem Maximalgewicht Gewicht von 2.600 Gramm ohne Bindung. Die Modelle finden Sie in den Bildern 15 und 16.