Parks Absolut actionreich: Fun on Slope, Kick am Kicker

von Redaktion ‎ 09/01/2020
Winter in Österreich
Parks Absolut actionreich: Fun on Slope, Kick am Kicker

Hoch aufgetürmte Schneehügel hatten bis vor wenigen Jahren das Bild in Österreichs Snowparks bestimmt. Denn in den Snowparks stand früher „höher, schneller, weiter“ als Motto im Mittelpunkt. Doch irgendwann war im wahrsten Sinne des Wortes die Schmerzgrenze erreicht. Das aktuelle Thema ist eindeutig Variantenreichtum:  Das heißt, neben den unverändert extremen Kickern und Rails wird immer öfter daran gedacht, Anfängern und noch nicht ganz Abgehobenen eigene Lines zu bauen. Alle auf den folgenden Seiten angeführten Parks trennen ihre Klientel nach diesen Kriterien. Durch die Trennung nach unterschiedlichen Bedürfnissen sind Funslopes modern geworden. Als Teil der Snow- & Funparks oder eigenständig an den Rand von breiten Pisten gebaut. Nie darf dabei ein Kreisel fehlen, eine 360-Grad-Kurve, die in einem kleinen Tunnel endet. Denn Spaß sollen nicht nur Burschen und Mädchen auf ihren fliegenden Brettern haben.

Die „Softvariante“ ward geboren, weil Skilehrer ihre Bambinis zu deren Begeisterung gerne durch die Crossstrecken fahren ließen. Das war nicht der Sinn der Sache und die Crossparkure sind inzwischen fast nur mehr in Orten mit  Cross-Rennen zu finden. Nach den Vorreitern war die Entwicklung fast lawinenartig. Zu unseren persönlichen Favoriten bei den Funslopes zählen Serfaus, Sölden und Hofgastein, aber auch kleinere Gebiete wie die Ehrwalder Alm. Die Qualität dieser Bahnen wächst mit der Schneehöhe. Natürlich sind sie nicht überall so spektakulär wie in Zell am See. Die Schmitten Funslope ist 1.300 Meter lang und ist soweit bekannt eine der längsten der Welt. Neben Steilkurven, Wellen, Sprüngen, Boxen und zwei Schnecken ist die einzigartige Streckenführung durch den Wald, die an das geliebte Waldwegerl“ erinnert, ein Highlight der Funslopes. Um dem Erlebnis weitere Sinneseindrücke hinzuzufügen, wurde die Funslope durch Sound-Elemente wie den Sound Speed Booster oder Sound Slopies erweitert. Mancherorts nennt man eine Variante schlicht „Wellenbahn“, etwa in Hinterstoder und Hochficht, wo sie im Skigebiet verteilt errichtet werden. Man könnte auch behaupten, würden nicht alle Pisten glatt gehobelt, sondern einige unpräpariert gelassen, bräuchte es diese Neuerfindung gar nicht. Aber da geht es durchaus auch um Sicherheit, sprich Versicherungen und Klagen. Das Zentrum des jungen Treibens sind und bleiben die Funparks mit ihren Kickern unterschiedlicher Höhe, den Rails und Boxen. Zur Bequemlichkeit werden auch immer häufiger kleine Lifte an den Pipes errichtet. 

ABSOLUT das Nonplusultra dürfte das Treiben im „Absolut Park“ von Flachauwinkl–Shuttleberg sein. Der Frühling ist längst da, die Temperaturen sind fast schon sommerlich, doch wenn man hier in der Salzburger Sportwelt vom Park spricht, dann denkt keiner unter 30 ans Blumenpflücken. Absolut nicht. Man könnt auch sinnieren: Tables statt Bankerln, Rails statt Radln oder auch Kicker statt kicken. Vor 20 Jahren hat man hier das Snowpark-Leben begonnen. Josef Harml jun., kurz Sepp, war von Anfang an dabei. Als Boarder animierte er, den gästearmen Schlepplift der Familie auf diese Art zu beleben. Übung gelungen: Heute kommt der komfortable „Absolut-Shuttle“ zum Einsatz und auf eine Million Fahrten an den rund 130 Tagen Liftbetrieb. Seit 2006 ist das Chillhaus zentraler Kulminationspunkt des Rider-Treibens. Ein Schutzhaus der anderen Art. Mit einer Ramp und Boulderanlage, speziell wenn das Wetter nicht mitspielt. Oben wird der Kalt- und Heißwasserspender eifrig genutzt, denn es herrscht kein Kaufzwang! Die umgebenden Hütten freut’s, die Terrassen sind reichlich belebt und die Action auf den zahllosen Kickern steht für ein zirkusreifes Programm. 

KÖNNEN sollte man’s halt. Das gilt auch für die leichteren der zahllosen Lines. Als Besonderheit kann man hier die Absolut School nutzen. Eigentlich eine ganz normale Ski- und Snowboardschule, doch sechs der Lehrer sind Freeski- und Freestyle-Spezialisten. „Zusätzlich haben wir zwei Mal im Jahr Local-Kids-Camps zum Halbpreis, denn dass die einheimischen Kinder das auch leben, ist uns besonders wichtig“, sagt Sepp und verrät, man schaue nicht so genau, wie einheimisch die Kids wirklich sind. Der Absolut Park scheint auch die passende Basis für künftig Höhenflüge zu sein: Olympiasiegerin Anna Gasser hat hier ihre ersten Jumps absolviert und hält dem Absolut-Park weiter die Treue. „Wichtig ist, dass die Leute schon sicher Boarden oder Skifahren können, bevor sie sich in den Park begeben“, betont Sepp. Zu den Ausnahmen, welche die Regel bestätigen, gehörte just Anna Gasser. Sie startete mit Rückwärtssalti, doch boarden hat sie eigentlich erst später erlernt. 

Doch erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Daran denkt kaum jemand, sieht er die seit über einem Jahrzehnt von den Pistenrändern ins Zentrum rückenden Halfpipes und Schanzen, die längst zu kompletten Snow- oder Funparks gestylt werden. Kaum eine Region verzichtet heute auf dieses Angebot, um das sich meist eine junge Szene gruppiert. Wie komplex es ist, diese Parks in den Schnee zu zaubern, erzählte dem Ski Guide Austria Shaper Martin Liebmann am Kitzsteinhorn. Sechs fix angestellte Shaper hegen die drei Parks, hinzu kommen Raupenfahrer und drei Teilzeitkräfte, 
darunter ein semiprofessioneller Boarder aus den Niederlanden. Selbst werkt der Einheimische seit fünf Jahren während der Saison im Rhythmus vier Tage arbeiten, drei Tage frei. Arbeit bedeutet um 7.40 Uhr hinauf zu fahren, frei für ihn, meist den Park selbst zu nutzen. Der Gletscher fließt, die Hindernisse müssen regelmäßig erneuert werden. Die Kunst der richtigen Gestaltung ist vor allem den Absprungwinkel richtig zu berechnen. Hier helfe allein die Routine. „Beim ersten Jump trotz vorsichtigem Anlauf mit enormer Air über den Vorbau segeln, um schließlich im Flat zu zerschellen, das hat fast jeder schon mal erlebt“, weiß Freeskier Dominik aus schmerzlicher Erfahrung. Dies zu verhindern ist die Aufgabe der Shaper. Bei 30 Obstacles am Kitzsteinhorn eine ordentliche Herausforderung. Denn es gilt im Winter neue Schneefälle einzuberechnen, die Jumps nicht zu erhöhen. Den Eindruck, die Sprünge werden in 
einem Wettstreit der Parks immer höher, dementiert Liebmann. Sicherheit sei oberstes Gebot in den durch Schildern deutlich gekennzeichneten „Sonderzonen“.