Ohne Lift bedeutet viel Aufwand - Wie der Wintersportler auf Touren kommt? Er geht.

von Medianet Admin… 06/11/2018
Ausrüstung
Ohne Lift bedeutet viel Aufwand - Wie der Wintersportler auf Touren kommt? Er geht.

Skitouren erleben im alpinen Raum unbestritten einen Boom. Die Grundvoraussetzung dafür ist die entsprechende Ausrüstung. Weil diese mit hohen Kosten verbunden ist, erfordert es eine vorhergehende eingehende Auseinandersetzung mit dem Thema. Denn testen ist schwierig: Die Situation hat sich in alpinen Wintersportzentren zwar verbessert, doch noch immer ist der Verleih von kompletten Tourenausrüstungen nur selten anzutreffen. Eine grundsätzliche Unterscheidung gilt dabei für alle Bereiche: Wem es in erster Linie darum geht, im Winter Gipfel zu erobern wird auf’s Gewicht schauen. Eilige Skibergsteiger hetzen zwecks Fitness nach oben – und fahren mit der Bahn ins Tal. Zitat: „Ich bin oben so verschwitzt, da nehm ich lieber die gewärmte Gondel.“ Wem es um Powder-Genuss geht, der wird auf breitere Ski und stabileres Schuhwerk achten.

1. Ski: Zu diesem Thema sei auf den ersten umfassenden Tourenski-Test verwiesen, dessen Sieger in unserem Ski Guide Austria 2019 dokumentiert sind.

2. Schuhe: Skibergsteiger, denen es darum geht, möglichst schnell nach oben zu stürmen, bevorzugen gänzlich anderes Material, als Powderfreaks. Leicht und sehr flexibel. Die abfahrtsorientierten Modelle mit Flex bis 130, die sich fast nur durch ihren Walk-Mechanismus von Alpinskischuhen unterscheiden, laufen unter „Freeride“. Dazwischen gibt es aber auch jede Menge Spielarten, etwa für klassische Langstreckentouren („Backcountry“).

3. Bindung: Manche Bindungen wirken wie typische Alpinbindungen, die sich nur durch für den Aufstieg lösbare Fersen unterscheiden. Filigran wirken die ultraleichte Pin-Bindungen, die entsprechende Schuhe erfordern. Sind aber bei Abfahrten stabiler, als sie wirken.

4. Stöcke: Viel Know-how wird inzwischen in die Stöcke investiert. Sie sollten leicht und zusammenschiebbar sein, müssen aber trotzdem im Gelände Belastung aushalten.

5. Kleidung: Leicht, wärmend, Zwiebelprinzip, wetterfest, der Schweiß soll nach außen abgegeben werden. Die berühmte eierlegende Wollmilchsau.

6. Felle: Beginnen bei rund 100 Euro. Nur mehr wenig echtes Fell, überwiegend Mikrofaser. Meist auf den Belag geklebt oder als Adhäsionsthechnologie.

Alles weitere gehört in den Bereich der Sicherheit:

7. LVS-Geräte („Pieps“): Kriterien sind Gewicht, Akku-Laufzeit, Handling.

8. Lawinenairbag: Zwei Technologien – Kartusche oder Gebläse. Genereller Nachteil: Gewicht.

9. Sonde, Schaufel: In die Kategorie Kameradenschwein fällt, ein LVS mit sich zu führen, aber auf diese beiden Utensilien zur Rettung Verschütteter zu verzichten.

10. LED-Lampe für Nachtschwärmer.

Pieps Micro LVS
Das klein gehaltene LVS verfügt über Sensor-Technologie für intuitive Bedienung und ein kabelloses Gerätemanagement. Neu sind das Software- Update 2.0, das die Reichweite auf 50 Meter erhöht und die drei Farben.

Mammut Barryvox® S
Mit einer Suchstreifenbreite von 70 Meter im Digitalmodus und einer verlässlichen Empfangsreichweite von bis zu 70 Meter. Bis in den Nahbereich dezidierte pfeilgesteuerte Führung.

Atomic Shift
Die erste echte Pin-Bindung für den Aufstieg und sie wird – wechselt man in den Abfahrtsmodus – zur Freeride-Bindung. TÜV-zertifiziert, mit allen ISO-genormten Skischuhen kompatibel.

Kohla 100 % Mohair
Mohair-Felle mit Fluor- Carbon-Beschichtung für bessere Gleitfähigkeit und in Verbindung mit einer behandelten Baumwollunterschicht. Reduzierte Feuchtigkeitsaufnahme.

Dynafit P49
Extrem leichte Race-Bindung für Skibergsteiger. 49 steht für die Gramm.

Dynafit Hoji Pro Tour
Zum Aufstiegsgewicht trägt diese Neuentwicklung 1.450 g bei. Versprochen werden maximale Bewegungsfreiheit und gute Abfahrtseigenschaften.

ABS Lawinenairbag P.Ride
Neben einigen Details am Produkt ist die Eigentümerstruktur neu: Felix Neureuther (re.) ist nicht nur Testimonial, sondern neben Stefan Mohr (li.) auch Miteigentümer.